Unser Adoptionsprozess beginnt
Die pure Aufregung war unbeschreiblich, als wir endlich unseren Adoptionsprozess begannen, im sicheren Wissen, dass es diesmal klappen musste. Leider zog sich unser Weg dorthin mit fast zwei Jahren – von der Registrierung bis zur Suche nach einem passenden Adoptivkind – recht lange hin.

Anmeldung zur Adoption
Schon vor 20 Jahren gab es verschiedene Möglichkeiten, ein Kind zu adoptieren, egal ob aus dem Ausland oder direkt hier in Großbritannien. Wir hatten große Bedenken, aus dem Ausland zu adoptieren, deshalb war es für uns selbstverständlich, uns bei unserer örtlichen Adoptionsbehörde zu erkundigen, was der Ablauf beinhaltete. Es gab damals zwar auch andere Adoptionsagenturen, aber das Internet war noch nicht so gut erschlossen. Wir entschieden uns also für die unserer Meinung nach beste und sicherste Option. Kaum hatten wir uns angemeldet, besuchten uns zwei erfahrene Sozialarbeiter. Sie notierten unsere wichtigsten Daten und empfahlen uns, an einem sechswöchigen Adoptionsseminar teilzunehmen, das verpflichtend war.
Wir waren sechs Wochen lang jeden Freitagmorgen eingeplant. In diesem Kurs waren Paare, die bereits Fruchtbarkeitsbehandlungen und künstliche Befruchtung hinter sich hatten, und man konnte die drohende Verzweiflung in ihren Gesichtern förmlich spüren. Wir wurden über die Realität der Adoption aufgeklärt, wobei der Fokus auf dem Ablauf lag. Uns wurde bewusst, was wir von Pflegekindern erwarten können, wie lange der Prozess dauert und welche Risiken und Chancen mit einer Adoption verbunden sind. Eine meiner eindrücklichsten Erinnerungen an den Kurs ist, als eine Teilnehmerin offen erzählte, dass sie es nicht mehr ertragen könne, von der Freude anderer über eine Schwangerschaft zu hören, egal ob Familie oder Freunde. Diese tiefe Bitterkeit mitzuerleben, war zunächst traurig, dann aber beunruhigend. Ich fragte mich, ob es nur eine Frage der Zeit sei, bis ich selbst an diesem Punkt angelangt sein würde.
Nach den sechs Wochen waren wir so entschlossen wie eh und je, unsere Suche nach dem Glück fortzusetzen. Der nächste Schritt war die Eignungsprüfung – wir beide nahmen an einer Einzelprüfung teil, anschließend wurden Familienmitglieder und schließlich Freunde (von beiden Seiten) befragt. Auch die polizeilichen und medizinischen Untersuchungen durften nicht fehlen. Diese Schritte und die Erstellung des Antrags dauerten etwa sechs bis acht Monate. Wir hatten das Gefühl, dem Ziel langsam näherzukommen; es fehlte nur noch die Genehmigung, und dann musste ein passender Partner gefunden werden – wir hofften und beteten inständig, dass es nicht lange dauern würde!
Unser Fall erreichte schließlich den Ausschuss. Es war Musik in unseren Ohren, als wir endlich die Genehmigung zur Adoption erhielten. Bis zu diesem Meilenstein verging etwa ein Jahr. Glücklicherweise werden Adoptiveltern in ganz Großbritannien erfreut sein zu hören, dass dieser Prozess nur halb so lange dauert, nämlich insgesamt etwa sechs Monate. Gott sei Dank!
Die Suche
Bei so vielen Kindern, die zur Adoption freigegeben sind, dachten wir, die Suche würde schnell und unkompliziert vonstattengehen. Wie sehr wir uns doch geirrt haben! Wir suchten ein Baby oder Kleinkind (bis zu drei Kinder), dem wir ein gesundes, glückliches und sicheres Leben bieten konnten. Doch wir stießen auf ein Hindernis – unseren Glauben. Wir waren Hindus. Leider fanden wir kaum indische Babys oder Kinder zur Adoption. Meistens übernahm die erweiterte Familie die Adoption. Letztendlich entschied die leibliche Mutter oder der Vater über den Glauben des Kindes. Wir konnten unser Pech kaum fassen! Die Chancen standen scheinbar schlecht für uns.
Monate vergingen, während wir voller Sehnsucht auf den ersehnten Anruf hofften, dass ein passendes Kind gefunden würde. Ein weiterer Hoffnungsschimmer war der monatliche Adoptionsnewsletter. Seiten über Seiten mit Fotos (von Kindern) und Profilbeschreibungen gaben uns einen kurzen Hoffnungsschimmer.
Unsere Frustration richtete sich gegen die Sozialdienste, die unserer Meinung nach einfach nicht genug taten und nicht gründlich genug suchten. Mit wachsender Wut und Frustration suchten wir nach einem Schuldigen. Wir begannen, unser eigenes Handeln zu hinterfragen.
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Hätten wir es im Ausland versuchen sollen?
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Hätten wir es mit künstlicher Befruchtung versuchen sollen?
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Hätten wir bei der Fruchtbarkeitsbehandlung bleiben sollen?
WAR ES BESTIMMT, DASS DIES NICHT PASSIERT?
Das Spiel
Etwa elf Monate nach unserer Zusage erhielten wir die Nachricht, dass zwei kleine Brüder perfekt zu uns passen würden – Halleluja! Die Turbulenzen der letzten zwei Jahre schienen plötzlich vergessen, als wir von unseren potenziellen, wunderschönen Jungen erfuhren. Die beiden waren Vollgeschwister und nur 15 Monate auseinander. Uns wurden einige Fotos gezeigt und Berichte über ihren Hintergrund vorgelegt. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass irgendetwas Negatives in den Berichten unsere Meinung geändert hätte. Wir waren völlig hingerissen, als wir ihre süßen kleinen Gesichter auf den Fotos sahen.
Es dauerte fast vier Monate, bis die Kinder tatsächlich vermittelt wurden. Die ganze Bürokratie und die monatlichen Sitzungen der zuständigen Gremien (in denen über die Vermittlung der Kinder an potenzielle Adoptiveltern entschieden wird) trugen maßgeblich zur weiteren Verzögerung bei. Der einzige Vorteil war, dass wir dadurch Zeit hatten, unser Zuhause für ihre Ankunft vorzubereiten!

Wichtige Punkte :
Das ist zweifellos das Erfüllendste, was wir je getan haben! Für diejenigen unter Ihnen, die eine Adoption in Erwägung ziehen, halten wir es für vorteilhaft, wenn Sie bestimmte Eigenschaften besitzen:
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Fühle dich in dir selbst sicher.
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Seien Sie flexibel in Ihrem Denken.
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Bereit für Herausforderungen.
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Ich komme gut mit Veränderungen zurecht.
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Fähigkeit, Emotionen anzunehmen und auszudrücken.
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Ein guter Teamplayer.
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Eine ganzheitliche Sicht auf Familie und Kind.
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Fähig, Zusagen einzugehen und einzuhalten.
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Ein guter Kommunikator und Problemlöser.
- Der Adoptionsgenehmigungsprozess ist nun deutlich kürzer und dauert etwa 6 Monate. Auch die Vermittlung sollte hoffentlich schneller erfolgen, unterstützt durch die Zusammenarbeit vieler Agenturen (möglicherweise innerhalb von 3-4 Monaten).
Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Adoptionsprozess zu beginnen: Sie können sich an eine lokale Behörde (Local Authority , LA), eine regionale Adoptionsbehörde (Regional Adoption Authority , RAA) oder eine unabhängige, gemeinnützige Adoptionsvermittlungsstelle (Voluntary Adoption Agency , VAA) wenden. Diese sind kleiner als die meisten staatlichen Stellen, arbeiten aber mit lokalen Behörden und regionalen Adoptionsvermittlungsstellen im gesamten Vereinigten Königreich zusammen. Schließlich gibt es noch die internationale Adoption, die aufgrund der zu beachtenden nationalen Gesetze wahrscheinlich am kompliziertesten ist. Bitte beachten Sie, dass sich die Abläufe innerhalb der einzelnen Länder des Vereinigten Königreichs leicht unterscheiden können.
Es gibt hilfreiche Ressourcen: Websites, Podcasts, Bücher und Newsletter. Hier sind einige nützliche Websites:
- https://www.gov.uk/child-adoption - Leitfaden der britischen Regierung zur Adoption, einschließlich Links zu anderen relevanten Regierungsressourcen und -diensten.
- https://www.nhs.uk/live-well/healthy-body/adopting-a-child-your-health-and-wellbeing/ - Der NHS-Leitfaden zu Gesundheit, Wohlbefinden und Unterstützung für Adoptivfamilien.
- https://www.adoptionuk.org/ - ist die führende Wohltätigkeitsorganisation, die Unterstützung, Gemeinschaft und Interessenvertretung für alle bietet, die Kinder erziehen oder betreuen, die nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können.
- https://www.adoptionuk - Ein spezieller Informationsdienst für Menschen, die an einer Adoption in England interessiert sind.
- https://www.adopting.com - Eine große US-amerikanische Internetressource zum Thema Adoption und Adoption.
VIEL GLÜCK!
In meinem nächsten Blogbeitrag werde ich von unserem ersten Treffen mit den Jungs bis hin zu ihrer Heimkehr und ihrer Eingewöhnung berichten. Es war etwas anders, als wir es uns vorgestellt hatten!
